Auf zum Königsstuhl

Wanderroute zum Königsstuhl vom Parkplatz Hagen

Wanderroute zum Königsstuhl vom Parkplatz Hagen.

Station 1: Torfgrube

Station 1: Torfgrube

Station 1: Torfgrube

Unsere Wanderung beginnt an einer riesigen Torfgrube. Hier, wo jetzt ein kleiner See liegt, wurde vor 100 Jahren Torf eines Moores abgebaut. Er diente den Menschen als Brennstoff. Nachdem sie den Torfstich aufgaben, blieb eine große sechs Meter tiefe Grube zurück. Allmählich füllte sie sich mit Wasser und es wurde ein kleiner See daraus. Da im Nationalpark der Mensch nicht mehr eingreift, wird der See zuwachsen, um letztlich wieder ein richtiges Moor zu sein. Das wird aber sehr lange dauern, denn im Jahr wächst der Torf nur einen Millimeter in die Höhe.

Torfgrube - ein kleiner See

Torfgrube füllte sich mit Wasser und es wurde ein kleiner See daraus.

Station 2: Fremdling

Station 2: Fremdling

Station 2: Fremdling. Noch 2500 m bis Königsstuhl.

Überraschend ist unser jetziger Halt denn wir stehen vor einer fremdländischen Baumart. Durch Gärtner und Förster wurde sie in der Vergangenheit immer wieder angesiedelt. Dabei standen wirtschaftliche und ästhetische Gründe im Vordergrund. Schon längst werden die untypischen Baumarten als normal betrachtet. Doch aufgepasst: Neben den Kiefern und den Lärchen sind selbst die Fichten im Nationalpark Jasmund nicht heimisch. An den Zapfen können wir sie auch sehr gut unterscheiden.

Fichten

Die Fichten im Nationalpark Jasmund nicht heimisch.

Station 3: Ehrwürdige Hallen

Station 3: Ehrwürdige Hallen. Noch 2200 m bis Königsstuhl

Station 3: Ehrwürdige Hallen.

Wir sind jetzt in den Buchenwäldern, den ehrwürdigen Hallen. Sie bilden den größten Teil des Nationalparks und sind seit langem auf Jasmund besonders geschützt. Trotzdem wurden sie durch die forstliche Pflege geprägt. Die Bäume sollten astreines Furnierholz liefern, also mussten sie gerade und hoch sein. Genau wie die Bäume vor dir. Die Buchen im Nationalpark werden jedoch nicht gefällt. Sie können ihr natürliches Alter von bis zu 350 Jahren erreichen.

Buche

Buche. Astrein, gerade und hoch.

Station 4: Jagenstein

Station 4: Jagenstein. Noch 2000 m bis Königsstuhl.

Station 4: Jagenstein. Noch 2000 m bis Königsstuhl.

Wir machen nun Stopp an einem Grenzstein. Er markiert eine alte forstliche Flächeneinheit, das “Jagen”. Ganz zufällig beginnt hier ein historischer Pflasterweg. Er ist genau wie der Jagenstein aus schwedischen Steinbrocken gemacht. Der Eiszeitgletscher hat die Steine von Sweden bis nach Jasmund gebracht.

Jagenstein

Jagenstein aus schwedischen Steinbrocken.

Station 5: Totholz

Station 5: Totholz

Station 5: Totholz. Noch 1600 m bis Königsstuhl.

Vorsichtig schleichen wir uns jetzt an einen Stamm Totholz. Mit etwas Glück können wir hier eine Menge Leben entdecken. Der Stamm ist Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen. Im Nationalpark finden diese Arten immer öfter ihren ursprünglichen Lebensraum wieder. Denn abgestorbene Bäume werden nicht weggeräumt. 1500 Käferarten leben vom Totholz und den daran befindlichen Pilzen.

Totholz

Totholz: 1500 Käferarten leben vom Totholz und den daran befindlichen Pilzen.

Station 6: Fluchtburg

Station 6: Fluchtburg. Noch 1000 m bis Königsstuhl.

Station 6: Fluchtburg. Noch 1000 m bis Königsstuhl.

Zeit für eine Rast an der slawischen Herthaburg und ihrem mystischen See, in dem der Sage nach die Göttin Hertha wohnt. Schau über den See und du erkennst einen ringförmigen Erdwall. Er ist der Rest einer slawischen Fluchtburg. In ihr verteidigten sich die Menschen bei Angriffen. Von der Kreideküste umgeben, war die Burg schwer zu erobern. Heute ist der Herthasee ein Rückzugsgebiet für viele seltene Tier- und Pflanzenarten. Seine isolierte Lage schützt sie vor Krankheiten und Katastrophen. Der See liegt weit ab von anderen Seen und Flüssen.

Herthaburg

Herthaburg. Slawischer Ringwall.

Die mächtigen Wälle der Herthaburg lassen noch heute die gewaltigen Dimensionen dieser slawischen Befestigungsanlage erkennen. Ursprünglich war der Wall sicher noch höher. Bei Ausgrabungen ähnlicher Anlagen wurde festgestellt, dass der Wall eine Innenkonstruktion aus Holz hatte. Die gesamte Außenwand war mit Holz oder Steinen verkleidet, so dass mögliche Angreifer einer senkrechten, unüberwindlichen Wand gegenüberstanden. Als Zugang gab es vermutlich einen oder mehrere Durchlässe unter dem Wall hindurch.

Station 7: Stelzenbaum

Station 7: Stelzenbaum. Noch 1000 m bis Königsstuhl.

Station 7: Stelzenbaum.

Bevor wir zum Nationalpark-Zentrum Königsstuhl kommen, schauen wir uns den kleinen Sumpf an. Hier wachsen Bäume mit einer sehr dunklen Rinde. Sie werden Schwarzerlen genannt. Mit etwas Glück kannst du an ihrem Stammfuß eine Besonderheit entdecken: korallenartig-verzweigte Wurzelknöllchen, in denen stickstoffbindende Mikroorganismen leben. Und noch etwas ist besonders bei den Schwarzerlen; sie haben Stelzwurzeln, zum Atmen.

Stelzenbaum

Stelzenbaum. Stelzwurzeln.

Stufen

Jetzt noch über 400 Stufen und wir sind an der Kreideküste.

Königsstuhl

Königsstuhl, Kreideküste, Meer